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Klärschlammasche als P-Dünger
07.10.2013, 11:46
Beitrag: #1
Klärschlammasche als P-Dünger
Phosphor in Klärschlammasche ist gut pflanzenverfügbar

(Detlef Merkel, Yehia Matter, Christian Söchtig, Marc Rassuli)

In einem Gefäßversuch mit Maispflanzen wurde der Einfluss steigender Gaben von Klärschlammasche bzw. Kaliumhydrogenphosphat auf Wachstum und Nährstoffgehalte untersucht. Die Klärschlammasche enthielt 18,9 % P2O5, 8,4 % in zitronensäurelöslicher Form. Die Pflanzen mit geringem P-Angebot zeigten deutliche P-Mangelsymptome in Form violetter Verfärbungen. Das Gewicht der Pflanzen nahm mit steigenden Gaben an Klärschlammasche von 23 auf 114 g Frischgewicht bzw. 5 bis 24 g Trockengewicht zu, die P-Gehalte von 0,08 auf 0,15 % in der Trockensubstanz. Bei Anwendung von Kaliumhydrogenphosphat wurde das gleiche Erntegewicht wie bei der höchsten Gabe Klärschlammasche, aber ein höherer P-Gehalt von 0,24 % gemessen.

Versuchsdurchführung:
Der Versuch wurde mit Mais der Sorte Barros in 10-L-Gefäßen mit einer Mischung aus Sand und Torf im Verhältnis von 2:1 (v/v) durchgeführt. Das Substrat wurde mit 20 g/Gefäß Heerter Hüttenkalk 43 M aufgekalkt.
Geprüft wurden 6 Varianten (Versuchsglieder VG) in 4-facher Wiederholung.

Tabelle 1 gibt die unterschiedlichen Klärschlammasche(KA)- bzw. P-Gaben wieder.
Tabelle 1:
KA- bzw. P2O5-Angebot in g/Gefäß.
VG KA P2O5 (gesamt) P2O5 (zitronensäurelöslich)
1 0 0 0
2 0,33 0,06 0,03
3 1,65 0,3 0,13
4 3,3 0,6 0,27
5 6,6 1,2 0,53
6 (KHP) 0 1,2 --

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Yehia Matter
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11.10.2013, 17:38
Beitrag: #2
RE: Klärschlammasche als P-Dünger
Im Gegensatz zu den Aussagen (unakzeptabel niedrige P-Aufnahmen werden u.a. von Klärschlammaschen erreicht) von Prof. Römer auf der Fachtagung zur Rückgewinnung von Phosphor am 09.10.2013 im BMU in Bonn haben auch wir in Feldversuchen die Düngewirkung von Klärschlammaschen nachgewiesen. Die Feldversuche werden fortgesetzt. Eine Frage bleibt "Welcher Maßstab wird für die Beurteilung von Düngemitteln angewandt ? Ich bin der Meinung, dass nicht Superphosphat der Maßstab ist sondern die Kontrolle. Bei Verwendung der Kontrolle wird die Düngewirkung deutlich.
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16.10.2013, 17:42
Beitrag: #3
RE: Klärschlammasche als P-Dünger
In Ergänzung zu dem Bericht vom Kollegen Matter über einen Gefäßversuch mit Klärschlammasche möchte ich ergänzen, dass wir in diesem Jahr einen Versuch mit gleicher Fragestellung, aber mit größerem Aufwand, durchgeführt haben. Dazu wurde auf einer Grünlandfläche Boden 30 cm tief ausgehoben, mit dem gleichen Sand-Torf-Gemisch gefüllt und mit Mais bepflanzt. Mangelsymptome wurden nicht festgestellt, aber die Reaktion der P-Gehalte und Erträge der Pflanzen entsprachen denen vom Gefäßversuch des vergangenen Jahres.
Die P-Gehalte der verwendeten Klärschlammasche waren zu etwa 50 % zitronensäurelöslich, und zumindest diese Fraktion erwies sich, wie in vergleichbaren P-Düngern, als pflanzenverfügbar – warum auch nicht ? Die Nachlieferung dürfte, wie bei allen P-Düngern, nur mühsam nachzuweisen und zu quantifizieren sein. Für Aschen entsprechender
Zusammensetzung sind weitere kostenträchtige Aufarbeitungsschritte überflüssig.
Detlef Merkel
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29.01.2014, 12:08 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.01.2014 12:09 von Peter Rieß.)
Beitrag: #4
RE: Klärschlammasche als P-Dünger
An alle Interessierten,
auf der Hompage findet ihr unter Fachinformationen und Forschungsergebnisse
Näheres (Versuchsaufbau und Einzelergebnisse ) zu den ausgeführten Feldversuchen.
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18.02.2014, 12:20
Beitrag: #5
RE: Klärschlammasche als P-Dünger
Liebe Interessenten,
zu diesem Thema möchte ich auf die Masterarbeit von Maximilian Severin verweisen.

Titel der Arbeit:

Phosphatlöslichkeiten und Phosphatdüngewirkung von Stoffen aus der Klärschlammaufbereitung - Betrachtung unterschiedlicher Aufbereitungsverfahren

Georg-August-Universität Göttingen, Fakultät für Agrarwissenschaften; Studienrichtung Nutzpflanzenwissenschaften

Abgabetermin: August 2012
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